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The Sadies: Northern Passages (Review)
Artist: | The Sadies |
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Album: | Northern Passages |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Folk / Americana |
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Label: | Dine Alone | |
Spieldauer: | 34:33 | |
Erschienen: | 10.02.2017 | |
Website: | [Link] |
Auf "Northern Passages" zeigen sich THE SADIES weiterhin unberechenbar: Die Kanadier würfeln bunt zusammen, was scheinbar nicht zusammengehört, und gewinnen dabei auf breiter Ebene. Psychedelischer Folk als angestammtes Genre ist jedenfalls definitiv zu kurz gegriffen, wenn man der Gruppe 2017 beikommen möchte.
Vielmehr umweht sie ein Hauch von Punk, was ihre Herangehensweise betrifft. Mit 'Riverview Fog', einem Tribut an Bandfreund Rick White, beginnt alles noch relativ vorhersehbar ätherisch, wozu auch der Shoegazer 'It's easy (like walking)' mit Gast Kurt Vile gut passt (wobei Namedropping nicht nötig wäre), doch das fetzig polternde 'Another Season Again', das an archaischen Rock 'n' Roll denken lässt, scheint genauso aus dem Abseits vor den Bug geschossen zu werden wie Margaret Goods gesangliche Sternstunde 'God Bless the Infidels', womit THE SADIES textlich beißende Religionskritik üben.
Der idyllische Schein trügt nicht selten auf diesem Album. Die daheim in Toronto in einem intimen häuslichen Rahmen aufgenommenen Stücke, die nicht vordergründig auf den Putz hauen, brodeln stattdessen unter der Oberfläche - etwa dann, wenn THE SADIES im teils countryesken 'There Are No Words' Suchttherapie betreiben, und selbst das Psych-Tripel aus 'Through Strange Eyes' 'As Above, So Below' sowie 'Questions I Never Asked' verzeichnet abseitige Brüche.
Wenn das also noch Indie Folk im herkömmlichen Sinn sein soll, muss man als voreingenommener Kostverächter keineswegs mehr die Nase rümpfen. Herrlicher Abschluss: das cineastische Cowboy-Instrumental 'The Noise Museum'
FAZIT: "Northern Serenades" ist ein lebendiges, nahbares und stilistisch farbenfrohes Album, das von THE SADIES' Erfahrung, aber auch anhaltendem Forschungsdrang zeugt. Hier vermischen sich Americana und der spleenige wie nicht einmal unernste Humor von Kanadas Südosten auf einnehmende Weise.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Riverview fog
- Another season again
- There are no words
- It's easy (like walking)
- The elements song
- Through strange eyes
- God bless the infidels
- The good years
- As above, so below
- Questions I never asked
- The noise museum
- Bass - Travis Good
- Gesang - Dallas Good
- Gitarre - Dallas Good
- Schlagzeug - Sean Dean
- Sonstige - Dallas Good (Fiddle)
- Northern Passages (2017) - 10/15 Punkten
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